Unser Selbstverständnis

Als Psychologists for Future / Psychotherapists for Future (Psy4F) engagieren wir uns mit unserer psychologischen und psychotherapeutischen Expertise

  • für die schnelle und umfassende Bewältigung der sozial-ökologischen Krisen;
  • für die Förderung einer nachhaltigen, gesunden, demokratischen, sozial und global gerechten Zukunft.

 

Die sozial-ökologischen Krisen und ihre Folgen
Die rücksichtslose Ausbeutung von Ökosystemen, Lebewesen und Ressourcen zeigt sich immer drastischer in multiplen Krisen: unter anderem in Klimakrise, Biodiversitätskrise, Naturzerstörung, Umweltvergiftung, Massentierquälerei und Ressourcenkrisen. Dies hat große gesellschaftliche Sprengkraft und weitreichende soziale Folgen wie die Zunahme von Konflikten, gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, psychischem Leid, Krankheiten, Armut, Hunger, Flucht, Verteilungskämpfen oder Kriegen. Weltweit sind hierdurch auch die Demokratien stark gefährdet. Unsere Lebensbedingungen und Zukunft sind erheblich bedroht.

Für eine sozial-ökologische Transformation
Die sozial-ökologischen Krisen sind insbesondere von stark industrialisierten und wachstumsorientierten Gesellschaften mitsamt ihren einflussreichen Unternehmen zu verantworten. Um unser aller Lebensgrundlagen zu erhalten, sind daher grundlegende Veränderungen menschlicher Lebens- und Wirtschaftsweisen erforderlich. Diese große sozial-ökologische Transformation benötigt ein entschiedenes Vorgehen auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Das bedeutet auch, dass im Sinne eines sozial-ökologischen Imperativs die ökologische und die soziale Frage zusammen gedacht werden müssen. Dabei sind drei Zielstellungen zentral:

  • Schadensminderung (Mitigation): die schnelle Eindämmung der Ursachen und Verstärker der sozial-ökologischen Krisen;
  • Anpassung (Adaptation): die Anpassung an die sich teilweise irreversibel verschlechternden Lebensbedingungen, auch im Sinne eines umfassenden Gesundheitsschutzes;
  • Nachhaltigkeit: die global gerechte und kreislauforientierte Ausgestaltung ökonomischer, ökologischer und sozialer Beziehungen im Einklang mit planetaren Grenzen.
  • Diese Zielstellungen dienen auch der Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit sowie unserer Handlungsfähigkeit und der unserer Systeme.

 

Die psychologischen Dimensionen der sozial-ökologischen Krisen
Die sozial-ökologischen Krisen haben viele weitere psychologische Dimensionen. Ohne ein tieferes psychologisches Verständnis erscheint uns eine Umsetzung der drei zentralen Zielstellungen kaum möglich. Exemplarische Fragen, mit denen wir uns auseinandersetzen wollen, sind:

  • Wie wird es möglich, dass alle politischen, wirtschaftlichen und sozialen Akteur*innen, insbesondere einflussreiche Eliten und Entscheidungsträger*innen, eine Motivation für die sozial-ökologische Transformation entwickeln?
  • Wie gelingt es, dass dabei auch die äußerst herausfordernden, unangenehmen und dennoch notwendigen Veränderungen von der Breite der Bevölkerung unterstützt werden?
  • Wie kann gesellschaftlich und individuell konstruktiv mit Vermeidungs- und Abwehrmechanismen umgegangen werden?
  • Wie kann öffentliche Kommunikation so gestaltet werden, dass politische Informiertheit und freier Meinungsaustausch garantiert sind und Verzögerungsdiskurse, Manipulation und Fehlinformationen verhindert werden?
  • Wie kann Demokratie so weiterentwickelt werden, dass politische und ökonomische Macht dem Gemeinwohl dient und alle Mitglieder der Gesellschaft diskriminierungsfrei selbstbestimmt und wirksam teilnehmen können?
  • Wie gelingt es schließlich, dass die privilegierten Teile der Weltbevölkerung ihre ethischen Werte und Privilegien reflektieren, ihre Privilegien solidarisch gemeinwohlorientiert nutzen und Teile davon freiwillig aufgeben zugunsten der von den sozial-ökologischen Krisen am meisten betroffenen Menschen und Regionen sowie zugunsten sozialer Gleichheit?

 

Fachlich-ethische Ausrichtung und Arbeitsschwerpunkte
Als Psycholog*innen und Psychotherapeut*innen fühlen wir uns – auch mit Blick auf unsere fachlichen und berufsethischen Grundprinzipien – dazu verpflichtet, den sozial-ökologischen Transformationsprozess mit voranzubringen. Wir verstehen uns als Teil der Klimagerechtigkeits- und For Future-Bewegung und stehen hinter den Forderungen der Fridays for Future.

Schwerpunkte unserer Arbeit sind:

  • Stärkung von individueller, partizipativer und kollektiver Wirksamkeit durch Vermittlung von psychologischem Wissen (z.B. mit Vorträgen, Workshops, Podcasts, Ratgebern und fachlicher Beratung)
  • Unterstützung für Engagierte (mit Materialien, Gruppenangeboten und psychologischer Beratung für Personen und Organisationen)
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie öffentlichkeitswirksame Aktionen
    berufspolitische Aktivierung (über Kammern und Verbände sowie internationale Vernetzung)
  • Beteiligung an psychologischen und interdisziplinären Forschungsprojekten und Fachpublikationen

 

Diese Schwerpunkte setzen wir institutions- und parteiunabhängig sowie wissenschaftsbasiert um. Dabei setzen wir uns aktiv gegen alle Formen der Diskriminierung ein.