Mit der AFD ist in den drei Bundesländern eine Partei mit sehr vielen Stimmen gewählt worden, die den menschengemachten Klimawandel leugnet und aus dem Pariser Klimaabkommen austeigen möchte. Die AFD will den Individualverkehr mit PKW fördern,  der Ausbau erneuerbarer Energien soll gestoppt werden und fossile und Atomenergie weiter genutzt werden. Das sind nur wenige Beispiele aus den jeweiligen Wahlprogrammen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen, die zeigen, dass die Klimakrise mit dieser Partei nicht nur nicht verringert, sondern sogar angekurbelt wird.

Dabei muss auch schon jetzt und auch in Sachsen, Thüringen und Brandenburg jede Person die Auswirkungen des Klimawandels deutlich spüren. Die Dürresommer bzw. Hitzerekorde, Starkregenereignisse und Flutkatastrophen sowie resultierende Ernteausfälle und das Waldsterben der letzten Jahre lassen sich nicht mehr ignorieren.

Wir sind traurig und schockiert davon, dass so viele Menschen ihr Kreuz dafür gesetzt haben, die Bedrohung unser aller Lebensgrundlage noch zu verstärken.

Und wir sind entsetzt und fassungslos, dass so viele Personen einer Partei ihr Vertrauen geschenkt haben, die sich immer wieder und so offen gegen unsere Demokratie wendet. Eine Partei, welche die Spaltung unserer Gesellschaft bewusst vorantreibt und gezielt Hass und Misstrauen schürt.

Wir sind erschüttert, dass Viele eine Partei gewählt haben, die Menschen anderen Glaubens und anderer Herkunft oder Hautfarbe oder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Identität ablehnt und ihnen ihre Menschlichkeit abspricht.

Eine Partei, die bewusst einfache Erklärungen und Pauschalurteile anbietet und damit der Komplexität unserer Welt nicht gerecht werden kann und will.

Die Klimakrise kommt näher und vermutlich ist es verlockend, dem Schutzversprechen der Partei zuzuhören. Leider schützt sie selbst die Menschen nicht, die in ihr Weltbild passen. Denn den Klimawandel zu leugnen und anzutreiben, wird für keinen einzigen Menschen Schutz bieten. 

So viel Unverständnis für die Entscheidung großer Menschengruppen kann ganz leicht zu noch mehr Entzweiung, noch mehr Kampf und Hass führen. Das hilft niemandem von uns. Wünschen wir uns nicht alle, egal, wen wir gewählt haben, ob wir gewählt haben, eine sichere und friedliche Zukunft? Lasst uns miteinander reden. Lasst uns einander ernst nehmen und einander zuhören. Denn nur so können wir gemeinsam unser Überleben sichern.

Und lasst uns zeigen, dass wir da sind. Uns für Menschlichkeit einsetzen und für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten. Lasst uns das Gespräch suchen, am Familientisch, auf Arbeit, in der Politik, auf der Straße. Lasst uns für Menschlichkeit und Demokratie demonstrieren und diese im Alltag leben und lasst uns Bildungsprojekte antreiben. Jede Person ist gefragt.

Psychologists for Future / Regionalgruppe Leipzig